Sommer 2005
DarstellerInnen*:
Mirandolina: Marion Kümmel
Der Cavaliere von Rippafratta: Sascha Herrmann
Fabrizio, ein Kellner: Björn Schäffer
Dejanira, eine Schauspielerin: Eva Groppel
Ortensia, eine Schauspielerin: Karin Michels
Der Graf von Albafiorita, ein reicher Aristokrat: Herbert Michels
Der Marchese von Folipopoli, ein armer Aristokrat: Michael Broermann
Eine Dienerin: Miriam Edeling
unter Mitwirkung von: Ralf Bergstein, Natascha Büttner, Rolf Herrmann, Mark Joost, Kerstin Schünke, Karolin Sudeck
Inszenierung: Jan Betge
Bühnenbild: Stephan Leiwe
Regieassistenz: Ulrike Bösemann
Leitung Kostümwerkstatt: Susanne Severin
Kostüme: Michael Broermann, Christine Schönfeld, Susanne Seberin
Leitung Kulissenwerkstatt: Werner Pastewski
Kulissenwerkstatt: Herbert Baumann, Christian Leiwe, Werner Pastewski, Jürgen Severin
Leitung Maske: Eva Groppel
Maske: Eleonore Broermann, Karolin Sudeck
Leitung Lichttechnik: Jörg Schürmann
Beleuchtung: Lisa Heptner, Sebastian Olschewski, Jörg Schürmann
Leitung Tontechnik: Felix Michels
Tontechnik: Felix Michels, Sebastian Olschewski
Leitung Requisite: Gisela Leiwe
Requisite: Fabian Broermann, Gisela Leiwe, Svenja Leiwe
Souffleuse: Meike Kümmel
Spieldauer 1 1/2 Stunden – eine Pause nach ca. 60 Minuten
(*Besetzung 2006)
[Aufführungen vom 09.07. – 27.08.2005 auf der Waldbühne Melle]
[Wiederaufführung am 17. + 24. Juni + 01. + 22. Juli 2006 auf der Waldbühne Melle]
Der italienische Autor Carlo Goldoni war Venezianer und wurde im Jahre 1707 geboren. Seine Umarbeitung einer Commedia dell’arte zum „Diener zweier Herren“ wurde in Venedig ein großer Erfolg. 1748 verpflichtete ihn Direktor Medebac vom Teatro Sant’Angelo in Venedig als Hausdichter und zu Beginn der Saison 1750 kündigte das Theater sechzehn Komödien von Goldoni an. Wie viele große Theaterautoren arbeitete Goldoni mit den Schauspielern und studierte seine Stücke selbst ein.
Ein typischer Theaterkrach bereitete seinen Abschied von dieser Bühne vor: Als Frau Direktor Medebac, die erste Schauspielerin, ihre unterträglichen Launen hatte und „krank“ wurde, schrieb Goldoni für die zweite, eine jüngere Schauspielerin, die Glanzrolle der verführerischen „Mirandolina“ und sofort wurde Frau Medebac gesund und damit streitbar. Man einigte sich zwar wieder, trotzdem ging Goldoni 1751 zum Teatro San Luca über, ebenfalls in Venedig. Er wurde verpflichtet, jedes Jahr acht neue Stücke zu schreiben. Hier erlebte er das erfolgreichste, doch auch intrigenreichste Jahrzehnt seines Lebens.
Die Commedia dell’arte, ein Typen- und Maskenspiel, das häufig auf Marktplätzen direkt zwischen dem Publikum stattfand, spiegelt sich auch in der Aufführung der Waldbühne Melle wider. Die weiß geschminkten, maskenhaften Gesichter des „Adels“, sowie die Masken am Hinterkopf einzelner Spieler unterstreichen die Herkunft der Komödie.
Anders als in den Jahren zuvor wird von der Waldbühne Melle ein Theaterstück aus dem letzten Jahr wieder aufgenommen. Das Spiel um die patente Wirtin „Mirandolina“ ist im Sommer 2005 auf großen Zuspruch gestoßen (Pressezitat: „Toll! Erstklassig! Unübertroffen charmant! Als das Publikum die Premiere von ‚Mirandolina‘ verließ, waren sich alle einig: Mit dem Stück von Carlo Goldoni haben die Waldbühne Melle und Spielleiter Jan Betge wieder einen Volltreffer gelandet.“), litt jedoch auch häufig unter dem wahrlich schlechten Wetter. Deshalb wurde beschlossen, das Theaterstück auch 2006 noch ein paar Mal zu spielen.